Eine willkommene Tragödie Premieren-Krimilesung mit Ute Heymnann ,gen. Hagedorn

Donnerstag, 14. Januar, 19.30 Uhr

heymannNach einer fundierten Ausbildung zur Autorin veröffentlichte Ute Heymann gen. Hagedorn ein Hörbuch mit neu geschriebenen niederrheinschen Sagen, zahlreiche Kurzgeschichten und in mittelalterlichen Hansestädten angesiedelte Kinderbücher. Auf Wunsch ihrer Leser widmete sie sich ebenfalls dem Schreiben von Kriminalgeschichten. Ihre Motive für feiste Morde und intrigante Verbrechen finden sich in alltäglichen Beziehungen, was diese Krimis nicht nur spannend, sondern für jeden Leser erschreckend nachvollziehbar macht. Jetzt haben Ihre Krimigeschichten das Licht der gedruckten Buchwelt erblickt. Ihre Premieren-Lesung wird sie am Donnerstag, 14. Januar, 19.30 Uhr im Baumhaus halten. Freuen Sie sich auf einen Gänsehaut-Abend mit den neuesten Krimi-Geschichten der Autorin. Ute Heymann gen. Hagedorn ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller.
Eintritt: 5 Euro

Dada, Dahl und andere Helden Vergnügliche Erinnerung an literarische und musikalische Jubilare

Der Geruch der Bücher war unverkennbar, als sich am Freitagabend rund 50 Neugierige in der Stadtbibliothek zum gemeinsamen Hinhören einfanden.

zeitlos1Anlass war der literarische Abend „Zeitlos und unvergessen“, der in Kooperation von Cornelia-Funke-Baumhaus, VHS, Stadtbibliothek und der Musikschule bereits zum vierten Mal in Folge ausgerichtet worden war. Das Thema wie gewohnt: Die Vorstellung bekannter wie brillanter Literaten, die in diesem Jahr eines vereint – ein runder Geburts- oder Todestag.

Auf Höhe der Buchstabenreihe C hingen die Porträts der Jubilare, deren Leben und Werk Bertolt Hanck, Wolfgang Gorniak, Klaus-Dieter Krause, Regina Schwan, Ingo Reich und Anke Klapsing-Reich in kurzweiligen Vorträgen präsentierten. „Eigentlich sollte die Veranstaltung im Lesegarten stattfinden, doch dem unbeständigen Wetter ist leider nicht zu trauen“, begrüßte VHS-Leiter Bernd Sauerwein-Fox das Publikum.

Seinen 100. Geburtstag feierte Roald Dahl, der insbesondere durch seine politische Unkorrektheit und den tiefschwarzen Humor in Erinnerung bleibt. Ingo Reich nahm die Zuhörer dabei mit auf eine Reise in die Vergangenheit des britischen Autors mit norwegischem Migrationshintergrund. „Den meisten sind sicherlich seine Kinderbücher ,Charlie und die Schokoladenfabrik’ und ,Matilda’ bekannt“, fügte er hinzu. Die Titel feierten als internationale Filme Erfolg. Deutlich verrückter ging es beim 100-jährigen Geburtstag der Dada-Bewegung zu, die Bertold Hanck eindrücklich zum Besten gab. Der pensionierte Deutschlehrer stiftete mit der gegen die konventionelle Ordnung gerichtete Anti-Kunst die beabsichtigte Verwirrung, bezog das amüsierte Publikum interaktiv mit ein.

Zwei besondere Damen
„Weiblich“ wurde es mit Regina Schwan, Inhaberin der Buchhandlung „Schwarz auf Weiß“ in Holsterhausen. Sie gratulierte gleich zwei sehr gegensätzlichen Damen zum Geburtstag: Zum einen Charlotte Brontë (200 Jahre), die den Verlust von Mutter und Schwestern zu verkraften hatte und ihre Werke unter einem männlichen Pseudonym veröffentlichte. Zum anderen Madame de Staël (250 Jahre), eine leidenschaftliche Französin, die sich als Gegnerin Napoleons einen Namen machte. Berühmt wurde sie durch die Veröffentlichung zahlreicher Sachbücher („Über Deutschland“) und Romane. Weitere Literaten wie Miguel Cervantes, H.G. Wells oder Jack London füllten den Abend.

Für musikalische Glanzpunkte sorgte Jochen Rudolph am Klavier, der, mit ergänzenden Textbeiträgen unterstützt von Musikschulleiter Eugen Kayser, die beiden Komponisten-Jubilare Erik Satie und André Erneste-Modeste Grétry zum Klingen brachte.

(Anna Knopp, Dorstener Zeitung, 5. 7. 2016)

„Nur gemeinsam sind wir stark!“ Gelungene Premiere des Theaterprojekts mit Flüchtlingskindern im Baumhaus

„Wenn ich einen Hut aufhätte, ich würde ihn jetzt vor Euch ziehen.“ Nach der Premierenaufführung „Der Drache und der Zauberring“ im Cornelia-Funke-Baumhaus am Montagnachmittag lobte Bürgermeisterstellvertreterin Christel Briefs die jungen Akteure des Theaterprojektes für ihre fantastische Leistung.

Vor wenigen Monaten konnte noch keines der albanischen Flüchtlingskinder ein Wort Deutsch sprechen“, bestätigt Margarethe Matschinsky vom Dorstener Integrationsforum (DIF), „und heute präsentieren sie ein Handpuppen-Stück, das sie nicht nur selber entwickelt, sondern auch noch selbst gesprochen haben.“

Tierische Handpuppen
fkinder1Seit Anfang des Jahres haben die Flüchtlingskinder (8 bis 14 Jahre alt), die aus den Spielgruppen des DIF stammen, jeden Montag in der Woche unter kreativer Anleitung im Baumhaus gewerkelt: Mithilfe der ehemaligen Kunstlehrerin Ulla Voigt-Mackedanz, die auch die Marionetten-Theatergruppe des Baumhauses leitet, Künstler Udo Sewz und der Integrationslotsin Isabel Kiekenbeck entstanden „tierische“ Handpuppen sowie die Kulissen für das Theaterspiel. „Die Fantasie-Geschichte haben sich die Kinder selber ausgedacht“, schrieb Ulla Voigt-Mackedanz jedem Kind den Rollentext zum Vortrag auf.

Aufgeregt? Igli nickt wenige Minuten vor dem Premieren-Beginn vor voll besetztem Baumhaus-Saal mit dem Kopf. Er spricht die unglückliche Ente, die den Zauberring des Drachen gestohlen hat, um damit ihren von Menschenhand unbewohnbar gemachten See zu reinigen. Doch der Drache macht sie zum Gespött der Tiere, indem er einen Flügel ihres Federkleides rosa, den anderen grün verzaubert. Der schlaue Fuchs weiß Rat: Er ruft zu einer Versammlung der Tiere ein und nach einigen Widrigkeiten schaffen es Katze und Maus, Hund und Eule, Schwein und Ziege, Hase und Elefant den Drachen davon zu überzeugen, dass er den Zauber zurücknimmt, denn die Tiere wissen: „Nur gemeinsam sind wir stark!“

Unter aufbrandendem Applaus müssen sich die stolzen Akteure Anduel, Aurel, Dorian, Ergi, Geraldine, Igli und Jana (das jüngste und einzige deutsche Kind der Truppe) mehrmals verbeugen. So, jetzt erst `mal etwas essen auf der Premierenfeier.

Udo Sewz und seine Mitstreiter sind begeistert: „Eine tolle Truppe, wir machen auf alle Fälle weiter.“(Anke Klapsing-Reich, Dorstener Zeitung, 6. 7. 2016)

Königsweg ist noch nicht gefunden Chefredakteur Hermann Beckfeld informierte über den rasanten Wandel in der Medienbranche

zukunft1DORSTEN. Die beiden kontrastierenden Pressefotos setzen gleich zu Beginn des Abends das Thema trefflich ins Bild: Leuchtete 2005 in der dem Papst zujubelnden Menschenmasse nur ein einziges Handy auf, strahlte 2013 schon der gesamte Petersplatz in Rom im Licht der Smartphone-Bildschirme: „Das Leben hat sich zum Digitalen verändert, und mit ihm auch die Medien“, führt Hermann Beckfeld, Chefredakteur im Medienhaus Lensing, in seinen Vortrag ein.

Eine „Busladung“ interessierter Dorstener, die sich auf Einladung der Dorstener Zeitung und des Cornelia-Funke-Baumhauses der exklusiv angebotenen Exkursion „Welche Zukunft haben Zeitungen?“ angeschlossen hatten, hatte Alt-Bürgermeister Lütkenhorst zum Pressehaus der Ruhr Nachrichten im Zentrum Dortmunds chauffiert.

Chefredakteur Hermann Beckfeld nahm die Dorstener Gruppe am Eingang des Medienhauses an der Silberstraße 21 in Empfang. „Sie haben wir doch schon bei der Druckereibesichtigung in Dortmund-Dorstfeld kennengelernt, die viele von uns bereits mitgemacht haben“, freute sich Heike Kringel mit ihrem Freundeskreis über das Wiedersehen, diesmal aber im Pressehaus selbst, wo alle Fäden der journalistischen Arbeit zusammenlaufen.

Vorbei am Relief-Porträt des Zeitungsverlegers Lambert Lensing im Entrée ging´s treppauf ins oberste Stockwerk mit Blick über die Stadt, zum Konferenzraum des LCC, dem Lensing-Carree Conference Center.

„Noch nie hat sich die mediale Welt so rasant gedreht, so schnell gewandelt“, weiß Hermann Beckfeld, der seit vier Jahrzehnten als Journalist in der Branche zu Hause ist. „Vor 25 Jahren haben wir im Wochenend-Journal der Ruhr Nachrichten ein Farbfoto zwei Wochen vor geplanter Veröffentlichung zur Bearbeitung an eine Agentur herausgeben müssen“, heute dauere es kaum 20 Sekunden, um das ausgewählte Bild auf die Zeitungsseite zu stellen.

Schreibmaschinen, Seitenspiegel, Schwarzweiß-Bilder, Dunkelkammern, Boten und Korrektorate sind längst verschwunden. Auch die Zeiten, in denen sich ein Reporter mit Stift und Block und ein Fotograf mit Kamera und Lichtmesser gemeinsam auf Themenpirsch begaben, sind passé: „Heute müssen die Reporter schreiben und fotografieren, filmen und online bedienen“, beschreibt Beckfeld die herausfordernde Vielfalt des Berufsbildes. Die jungen Kollegen würden heutzutage gleichzeitig online und print ausgebildet. Der erste Online-Redakteur beginne kurz nach 6 Uhr in der Früh die „Nachrichtennacht“ aufzuarbeiten, der letzte aktualisiere bis Mitternacht die Nachrichtenlage.

E-Zeitung wird beliebter
zukunft2„Statistisch gesehen zählt der durchschnittliche Zeitungsleser 63,5 Jahre“, berichtet Beckfeld. Die Jugend – mit einer Vorliebe für bewegte Bilder – sei dagegen vornehmlich online unterwegs. 83 Prozent der Internetbenutzter in Deutschland teilen Inhalte im Internet. Immer schneller, immer dichter, immer näher dran – „Wir müssen uns wie jede andere Branche auch auf diese Veränderungen einstellen“, nennt Beckfeld einige Beispiele, mit denen ein modernes Medienhaus dem Wandel Rechnung trägt:

Da ist zum einen die E-Zeitung (Elektronische Zeitung), die immer mehr Anhänger findet, denn sie ist günstiger und „zeitloser“ als die Print-Ausgabe. Auch der „App-Markt“ boome: „Mit unserer Buzz 09-App, die man kostenlos herunterladen kann, sind die BVB-Fans live dabei, leben quasi parallel mit Borussia, sind stets am Ball“, sagt Beckfeld und kündigt an, dass dieser Service demnächst auch als „Buzz 04-App“ für Schalker an den Start geht. Ob sich das Projekt einer Online-Sonntagszeitung – zurzeit in Dortmund im Testlauf – bewähre, werde abzuwarten bleiben.

Das Print-Produkt sei nur eine von vielen Informationsquellen. Auch habe die Entwicklung gezeigt, dass in unseren Städten nur noch eine Zeitung vor Ort wirtschaftlich überlebensfähig sei.

Ein modernes Medienhaus müsse sich heute breit aufstellen, mit zusätzlichen Standbeinen, wie beispielsweise dem alternativen Zustelldienst „Brief und Mehr“. „Wir haben insgesamt 1300 Zusteller, die bis zu neun verschiedene Produkte austragen“, verweist Beckfeld auf unterschiedliche Geschäftsfelder.

Doch trotz aller Entwicklungen, blieben Glaubwürdigkeit und Qualität bei der journalistischen Arbeit das oberste Gebot: „Unsere Stärke ist das Lokale und Regionale, und das müssen wir verantwortungsvoll wahrnehmen“, baut Beckfeld auf das Vertrauen des Lesers.

Die Dorstener Leser nutzten im Anschluss an den Vortrag die Möglichkeit zur angeregten Diskussion: Welche Abo-Möglichkeiten einer E-Zeitung gibt es eigentlich? Kann man mit Online wirklich Geld verdienen? Verschwinden Tablets zugunsten von Smartphones von der Bildfläche? Wie kommt man an die Fußball-App, und kann man auch als Dorstener die Sonntagszeitung für Dortmund abonnieren?

Arbeit im Großraum

Erfreut über das unstillbare Interesse der Dorstener Gäste lud Hermann Beckfeld die Gruppe noch zu einem kleinen Rundgang durch die Redaktionen ein: Im Sport plauderten die BVB-Spezialisten Matthias Dersch und Florian Groeger aus dem Nähkästchen. Uwe Becker hatte in der Westpool-Redaktion das Weltgeschehen im Blick, und der Spätdienstler in der Dortmunder Stadtredaktion beobachtete die Entwicklung der lokalen Nachrichtenlage. „Boah, dass hier überall so viele in einem Großraum zusammensitzen – da geht´s bestimmt ganz schön hektisch zu“, mutmaßte Karl Klomfaß.

Und wie steht´s nun mit der Zukunft der Zeitung? „Sie wird weiter leben, aber sie wird anders gemacht“, sagt Chefredakteur Beckfeld. Man müsse sich den Neuerungen stellen, wie immer das auch im einzelnen aussehen möge, denn: „Der Königsweg ist noch nicht gefunden.“

(Dorstener Zeitung, 14. Mai 2016, Anke Klapsing-Reich)

 

Info: Das Cornelia-Funke-Baum(haus und die Dorstener Zeitung bieten auch zwei Mal im Jahr eine Bus-Exkursion nach Dortmund-Dorstfeld zum Gespräch mit Zeitungsmachern und Besichtigung der Druckerei der Ruhr Nachrichten an. Der nächste Termin wird in der Zeitung und über das Baumhaus bekanntgegeben.

Handpuppen fingerfertig handgemacht Sieben Flüchtlingskinder aus Albanien stellen im Cornelia-Funke-Baumhaus unter Anleitung ein komplettes Figurentheater auf die Beine

DORSTEN. „Ich bin mit meinen fünf Schichten fertig“, kündigt Igli an. „Jetzt muss ich nur noch eine schöne Farbe für das Schwein aussuchen.“ Keine Frage, dass sich der Zehn-Jährige das rosafarbigste Pink wählte, das er finden konnte.

baumhausergi2Ihm gegenüber sitzt Aurel (12) und bastelt einen Elefanten. Neben ihm stellt Ergi (8) gerade die Pfoten für seine schwarze Katze her. Vor ihnen auf dem Tisch stehen Köpfe anderer Tier- und Fabelfiguren: Drachen, Fuchs, Hund, Ente, Maus. Dazu ein Männerkopf mit Halbglatze. „Ludger heißt der“, erzählt Ludger Heyming, „Manager“ des Cornelia-Funke-Baumhaus-Vereins: „Dafür habe ich nämlich Modell gestanden.“

Ortstermin am Montag um 16 Uhr im Vereins-Stelzenhaus an der Halterner Straße. Jede Woche treffen sich hier unter kreativer Anleitung der ehemaligen Kunstlehrerin Ulla Voigt-Mackedanz und des Künstlers Udo Sewz Flüchtlingskinder aus den nahe gelegenen Unterkünften an der Crawleystraße und aus dem Hotel Berken. Sie stellen hier gemeinsam ein ganz besonderes kreatives Projekt als Baumhaus-Premiere auf die Beine: Die Kinder, allesamt im vergangenen Jahr aus Albanien nach Dorsten gekommen, modellieren selbst die Figuren für ein Handpuppentheater, schneidern die Kostüme, bauen die Bühne, malen das bunte Bühnenbild.

Aufführung geplant
„Wir planen noch vor den Sommerferien eine Aufführung“, erzählt Ulla Voigt-Mackedanz, die im Baumhaus ansonsten für die Marionettentheater-Gruppen verantwortlich ist. Erzählt werden soll in Märchenform von den spannenden Erlebnissen einer Tiergruppe, die von einer Busreise durch Dorsten heimgekehrt ist. „Zur Vorbereitung darauf wird Barbara Seppi von der Stadtinfo die Kinder zu einer Stadtrundfahrt einladen“, kündigt Ulla Voigt-Mackedanz an.

Darauf freut sich Aurel ganz besonders. „Dieser Kurs macht Spaß, auch weil ich so nicht die ganze Zeit zu Hause sitzen muss“, erklärt der talentierte Junge in fließendem Deutsch, während er mit geschickten Händen seine Handpuppe fertigt. Aus Plastilin, eine Masse, die nie trocknet und immer weich bleibt, hat er den Elefantenkopf geformt. Den Schädel hat er anschließend mit fünf Schichten aus Zeitungs- und Packpapier sowie Tapetenkleister überzogen.

Wenn der Überzug hart geworden ist, wird ein Teil der Plastilin-Masse mit einem Stahlwerkzeug herausgeholt. „Damit die Finger reinpassen und wir mit den Figuren spielen können“, führt sein Mitbastler Ergi am Beispiel einer Katze vor. Zum Schluss werden die Figuren mit Mattlack angemalt, Augen, Zungen, Borsten und alles, was sonst zu den Tieren an Accessoires gehört, angeklebt.

Besondere Förderung
„Die Kinder kommen aus zwei Spielgruppen, die wir für die Flüchtlinge eingerichtet haben“, erzählt Margarethe Matschinsky, zweite Vorsitzende des Dorstener Integrationsforums. Im vergangenen Sommer hatte Künstler Udo Sewz die Mädchen und Jungen zu seinen Kreativ-Workshops im damaligen Lippe-Polder-Park eingeladen. „Schon damals ist mir aufgefallen, wie konzentriert und begabt einige der Kinder waren“, sagt Udo Sewz. „Deswegen fördere ich sie seitdem noch mal besonders bei den Mittwochs-Kursen in meinem Atelier und bei den Kinderferienspäßen.“

baumhaus-kinder„Nach dem Ende des Lippe-Polder-Parks hat der Cornelia-Funke-Baumhaus-Verein angeboten, sich in der kulturellen Flüchtlingsarbeit mit Kindern zu engagieren“, so Ludger Heyming. „Am Anfang waren 20 Kinder dabei“, erzählt Margarethe Matschinsky. Da sich die Lesen- und Lerngruppe im Laufe der Zeit auflöste, blieb die Puppentheater-Gruppe übrig.

Neben Aurel, Igli und Ergi sind dies Anduel (12), Dorian (14), Ela (5) und Geraldine (10), die sich jeden Montag von 16 bis 17 Uhr im Cornelia-Funke-Baumhaus treffen. „Als Integrations-Projekt würden wir es gerne sehen, wenn noch ein paar deutsche Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren dazu stoßen“, erklären die Organisatoren.

Der zwölfjährige Aurel, der wie die anderen Kursteilnehmer bereits sehr gut Deutsch spricht, hat in der Zwischenzeit den Schrank mit den Marionetten-Puppen geöffnet und lässt eine Figur an den Fäden haltend auf dem Fußboden spazieren gehen.

„Mit seinem Freund Anduel wird er demnächst Mitglied in unserem Marionettentheater-Ensemble“, freut sich Ulla Voigt-Mackedanz über das Engagement des Jungen. Und drückt ihm schon mal das Manuskript des nächsten Stücks in die Hand. „Die Bremer Stadtmusikanten“ heißt es zufälligerweise – auch diese haben im Grimmschen Märchen bekanntlich nicht eben leichtfertig ihre Heimat verlassen.

(Michael Klein, Dorstener Zeitung, 28.4.2016)