Presseartikel in der DZ vom 29.03.2017

Freitag, 7. April, 19.30 Uhr
Neues aus der „ Tintenwelt“
Ein Abend für Bücherfreundinnen und -freunde

„Lesen macht tausend Türen im Kopf und im Herzen auf.“ Diesem O-Ton von Cornelia Funke können Bücherfreunde bedingungslos zustimmen. Auch Regina Schwan, die an diesem Abend mit ihren lieben Kolleginnen/Kollegen  aus dem Buchhandel Margret Holota aus Hamm und Patrick Musial aus Recklinghausen die interessantesten Neuerscheinungen des Frühjahrs vorstellen wird. Und das in lockerer Plauderatmosphäre.  Außedem sind der Verleger Werner Boschmann und Eva Kabuth vom Barsortiment Umbreit mit von der Partie. Ein Büchertisch lädt zum Blättern und Stöbern ein, und die Gäste können bei einem Gläschen Wein mit den „Fachleuten“ ins Gespräch kommen.

Eintritt  frei, Anmeldungen aber dringend erforderlich unter info@bsdaw.de oder (02362) 67 5288.

Portrait Jan Weiler

Montag, 27. März, 19.30 Uhr, im VHS-Forum, Im Werth 6

Im Reich der Pubertiere
Lesung mit Jan Weiler

Chaos, Pickel und Hormone – Bestsellerautor Jan Weiler („Maria, ihm schmeckt’s nicht“) eroberte mit seinem Bestseller „Das Pubertier“ die Herzen betroffener Eltern wie auch der dazugehörenden Kinder. Der lang ersehnte Fortsetzungsband „Im Reich der Pubertiere“ erschien Anfang dieses Jahres und sauste genau wie sein Vorgänger sofort auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste. Darin erzählt der Ehemann und Vater zweier Kinder, wie der Wahnsinn in seiner Familie weitergeht. Zu einigen Ergebnissen ist er bereits gekommen:
Während das weibliche Pubertier durch eine Vielzahl verstörender Eigenschaften auf sich aufmerksam macht, verbringt das Pubertier-Männchen seine Lebenszeit im Wesentlichen mit drei fast lautlosen Tätigkeiten: Essen, Müffeln und Zocken. Das klingt alles schlimm, schlimm, schlimm. Doch ohne Pubertiere wäre das Leben arm und öde. Und das Haus zu still und zu leer.

Karten  VVK (16 Euro)  in der Stadtinfo, Recklinghäuser Straße 20, im Kulturbüro und in der Stadtbibliothek, Im Werth 6, sowie an der Abendkasse (17 Euro).

Samstag, 25. März und Sonntag, 26. März, jeweils 10 bis 13 Uhr

Abenteuer Schrift
Kreativ-Workshop für Kinder

„Des Daseins eigentlichen Anfang macht die Schrift“, sagt der griechische Philosoph Heraklit um 500 v. Christus. Der zweiteilige Workshop macht die Entwicklung der abendländischen Schriftkultur erlebbar und bietet die Möglichkeit, an vielen kreativen Stationen diese nachzuvollziehen. Die Teilnehmer versuchen sich unter Anleitung der Kursleiterin, Diplom-Designerin Ragna Bolender aus Düsseldorf, im Schreiben mit Gänsekiel, Rohr-, Spitz- und Breifeder, schnitzen Stempel, basteln eine römische Wachstafel und gestalten Gedichte oder kurze Aphorismen. Sie können nach dem Workshop ihre Arbeiten mit nach Hause nehmen.

Gebühr: 10 Euro (Material inklusive). Maximal  12 Teilnehmer, Alter 8 bis 12 Jahre
Anmeldung erforderlich: Tel. (02362) 66 5550 oder Mail: mail@cornelia-funke-baumhaus.de

DORSTEN.  „Partei ergreifen“ – das diesjährige Thema der Frauenkulturtage nahmen die vier Frauen des Literarischen Arbeitskreises Dorsten (LAD) in ihrer Lesung auf, mit der sie am Mittwochabend im Cornelia-Funke-Baumhaus ca. 30 Zuhörer unterhielten.

Anke Völkel führte moderierend durchs Programm und stellte in Kurzinterviews ihre schreibenden Mitstreiterinnen vor: Den Anfang machte Brigitte Wiers, mit 87 Jahren „ein Urgestein im LAD“. Ihr erstes geschriebenes Werk vor mehr als 40 Jahren war ein Gedicht, und dieser Gattung ist die Barkenbergerin bis heute treu geblieben. Ihre eindringlichen Gedichte gehen unter die Haut. Lenken den Blick auf die blinde Wohlstandsgesellschaft, die die Ärmsten der Armen in den Abwasserkanälen der Großstadt ignoriert und das Wesentliche – „den Bruder neben uns“ – verloren hat.

Die Kälte der Welt

Die Frauen des Literarischen Arbeitskreises – Heike Wenig, Brigitte Wiers, Sabina Eisenberg-Radomski und Anke Völkel (vorne, v.l.) – lasen im Cornelia-Funke-Baumhaus aus ihren Werken zum Thema der diesjährigen Frauenkulturtage „Partei ergreifen“. Musikalisch unterstützt wurden sie von Dorit Isselhorst (Querflöte) und Gabriele Kortas-Zens (Klavier).

Für mehr Parteinahme ergreift auch Heike Wenig, Mitinitiatorin des LAD, das Wort: Grenzgängerinnen, die Kälte der Welt und den Schrottplatz des Lebens sind Themen ihrer nachdenklich stimmenden Lyrik. Die Polizeibeamtin Hilda, die öffentlich Partei für ihre ausgegrenzte, an einem Tourettesyndrom leidende Kollegin ergreift, hat Heike Wenig nicht zufällig zur Protagonistin in ihrer Kurzprosa „Die nette Kollegin“ gemacht.

Sabina Eisenberg-Radomski ist über den VHS-Kurs „Biografisches Schreiben“ erst vor zwei Jahren in den LAD-Kreis gelangt. Sie webt ihre Geschichten aus „Fantasie, Schneegestöber und einen Kern Wahrheit“. In „Wunschland“ führt sie sachlich und nüchtern die menschenunwürdige Situation der Flüchtlinge vor Lampedusa vor Augen, vor deren Leid wir die Augen verschließen. „Wo bleiben wir, auf unserer Couch?“, fragt sie zynisch und fordert zum solidarischen Handeln auf: „Es kostet nicht viel, menschlich zu sein.“

Schließlich stellte sich auch Moderatorin Anke Völkel mit zwei Prosatexten „Die Schatten in meinem Gesicht„ und „Gespräch mit Jannik“ als engagierte Schreiberin vor.

Zum Abschluss des Abends ergriff dann das zufriedene Publikum Partei für die Mitwirkenden: Viel Applaus für die vier Autorinnen und vor allem auch für Gabriele Kortas-Zens (Klavier) und Dorit Isselhorst (Querflöte), die mit ihrem wunderbaren Spiel zwischen den Textbeiträgen dem Abend musikalische Glanzpunkte aufsetzten.(Dorstener Zeitung 18. März 2017/Anke Klapsing-Reich)