Köning spielt Kafka

Viele kennen ihn noch als Filialleiter eines großen Discounters in Dorsten. Doch, dass das Herz des mittlerweile pensionierten Heribert Köning für die Schauspielerei schlägt, ist sicherlich nicht so gut bekannt. Das wird sich jetzt ändern: Am 27. November (Mittwoch) öffnet sich um 19.30 Uhr im Cornelia-Funke-Baumhaus (Halterner Straße 5) der Bühnen-Vorhang für seine One-Man-Show: Könning spielt Kafka.

„Kafkas ,Bericht für eine Akademie‘ hat mich seit jeher fasziniert, und es war immer ein großer Wunsch, es vor Publikum vorzutragen“, schwärmt Heribert Köning, der bereits mit 16 Jahren die Liebe zum Bühnenspiel entdeckte. In der Staffage des Ruhrspielhauses sowie bei der Jungen Bühne in Recklinghausen schnupperte er als junger Mann heaterluft, als er dann ein Dorstener wurde, spielte er erst in der Theatergruppe „Chamäleon“ mit, jetzt ist er bei dem Ensemble „Phönix“ zu Hause. Und ist Mitglied bei der Erwachsenen-Theatergruppe des Cornelia Funke Baumhaus, deren Akteure sich „Die schwarzen Prinzen“ nennen und auf Shakespeare spezialisiert haben.

Nach 30 Jahren Theatererfahrung fasst Heribert Köning nun den Mut, alleine auf der Bühne zu agieren, in dem Ein-Personen-Stück nach der 1917 erstmals veröffentlichten Erzählung von Franz Kafka. Darin geht es um den Affen namens Rotpeter, der – in Afrika gefangen, nach Europa verschifft, um im Käfig eines Zoologischen Gartens bestaunt zu werden – in die Rolle als Menschenimitator schlüpft. Die Satire über die Menschenwerdung eines Affen, über eine erzwungene Assimilation kommt scheinbar grotesk daher und lässt nachdenkliche Menschen zurück.

VVK Karten (7 Euro) in der Stadtinfo, Recklinghäuser Straße 20 und an der Abendkasse. Die Einnahmen gehen als Spende an das Baumhaus.