Meine Rebellion im Stasi-Staat

Dienstag, 12. Juni, 19.30 Uhr im Baumhaus

 

Mischa (Michael) Naue – geboren 1963 in Ost-Berlin – ist am 12. Juni (Juni), 19.30 Uhr, im Cornelia-Funke-Baumhaus, Halterner Straße 5, zu Gast. Dort liest er aus seinem Buch „Gefangen mit Buddha. Meine Rebellion im Stasi-Staat“ und steht auch für Fragen zur Verfügung.

Michael Naue wollte sich bereits als Jugendlicher nicht den Zwängen der sozialistischen Gesellschaft anpassen. Er geriet so in Konflikt mit staatlichen Autoritäten: Öffentliche Tadel und Drangsalierungen der Lehrer prägten seinen Schulalltag.

Frühzeitig musste er die Schule verlassen und als 14-Jähriger eine Lehre als Gleisbauer beginnen. Durch Ausübung seiner buddhistischen Lebensanschauung wurde der Staatssicherheitsdienst auf ihn aufmerksam.

Miserable Arbeitsbedingungen in der Lehrzeit, Kulturzensur der Behörden sowie Schwierigkeiten bei der eigenen Wohnungssuche und beruflichen Umorientierung veranlassten ihn, seine Flucht aus der DDR zu planen. Ein Versuch über Ungarn scheiterte im November 1983.

Einen Monat später versuchte er, über die innerstädtische Grenze nach West-Berlin zu gelangen. Der Staatssicherheitsdienst verhaftete ihn. Verurteilt wegen „ungesetzlichem Grenzübertritt“ zu einer Haftstrafe von zwei Jahren, war er von April bis Dezember 1984 in der Strafvollzugseinrichtung Naumburg eingesperrt. Zuvor verbrachte er vier Monate in der Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen.

Im Dezember 1984 gelangte er im Rahmen des Häftlingsfreikaufs in die Bundesrepublik. Im November 2015 gründete er die Initiative „Erinnerungsort Gefängnis Naumburg“ und arbeitet als Referent für politische Bildung. Seine Geschichte ist Inhalt seines Buches.

Eine Kooperation von Cornelia-Funke-Baumhaus mit Amnesty International. Karten (7 Euro) gibt es in der Stadtinfo, Recklinghäuser Straße 20.