Donnerwetter – dass Shakespeares „Der Sturm“, als Improvisationstheater von der Erwachsenen-Theatergruppe gespielt, solch einen Sturm der Begeisterung ernten würde, daran hatten die elf Akteure der „Schwarzen Prinzen“ vor ihrer Premiere am Freitag nicht zu hoffen gewagt: Ein glänzend aufgelegter Thomas Boos überzeugte als Prospero mit professioneller Bühnenpräsenz. Gar gruselig gebärdete sich Jacqueline Reese als der wilde, missgeschaffene Sklave Caliban.
Sigrid Berendes und Thea Berendsen brachten in ihren Rollen als Hofnaar Trinculo und Stephano, den berauschten Kellermeisten, handfesten Ruhrpott-Slang ins Shakespeare-Drama. Auch Heribert Köning, Raimund Ridderskamp und Bernd Uckermann überzeugten mit ihrem lebendig-authentischen Spiel als herrschsüchtige, intrigante neapolitanische „Blaublut-Brut“ und bekamen dafür manchen Szenen-Lacher.
Reizend naiv brachte Andrea Görbert Prosperos Tochter Miranda ins Spiel. Ihrem auserwählten
Ferdinand (Andre Noack), der sportlich über die Bühne stolperte (Aua!), war das Unbehagen ins Gesicht geschrieben, als Miranda ihn kurz und bündig als ihren Ehemann beschlagnahmte. Und zwischen allem und allen wehten federleicht der Luftgeist Ariel (Elisabeth Müller) mit seiner hübschen Assistentin (Luna Rosemann).
Peter Adrian Krahl, Dramaturg und Leiter, durfte zu Recht stolz auf seine Amateur-Theatertrupe sein, die professionell die Bühne und die Herzen der Zuschauer „im Sturm“ eroberte. Großes Lob und dickes Danke auch von Ludger Heyming (Baumhaus), der die Truppe über die ganzen Proben-Monate unterstützt und begleitet hatte. Im Anschluss wurde es dann noch einmal bei der Premieren-Feier im Baumhaus ein wenig stürmisch.