Wie die Stadtmusikanten nach Dorsten kamen Premiere des Marionettentheater-Stücks

DORSTEN. Die Bremer Stadtmusikanten kennt jedes Kind, doch von den Dorstener Stadtmusikanten haben vermutlich die Wenigsten bisher gehört. Schade eigentlich, denn um genau die geht es im neuesten Theaterstück der Marionettentheatergruppe des Cornelia-Funke-Baumhauses, das am Sonntag uraufgeführt wurde.

Das Stück „Wie die Bremer Stadtmusikanten nach Dorsten kamen“ wurde von den vier Schauspielern der im Januar neugegründeten Gruppe selbst entwickelt, wobei Kursleiterin Ulla Voigt-Mackedanz die jungen Künstler in jeder Hinsicht unterstützte. So entstand nach nur zehn Monaten Ideen sammeln, Üben und Proben das lustige und kindgerechte Werk, das eine neue Generation von Stadtmusikanten auf ihrem Weg nach Bremen ins schöne Dorsten führt. Doch auch als sie schließlich in Dorsten ankommen, sehen sich der hoffnungsvolle Esel, die zickige Katze, der knurrige Wolf und der sehr eitle und schrecklich gutaussehende Hahn so einigen Gefahren ausgesetzt: Schlimmer noch als Hunger, Armut und missglückte Wohnungssuche ist die Bekanntschaft des überheblichen Geiers, der sich krächzend und flügelschlagend über die vier tragischen Helden lustig macht. Doch am Ende wird alles gut, wobei die Pointe so einige Überraschungen bereithält.

Die Marionettenspielgruppe, bestehend aus Jana Lenert, die den Wolf spielte und gleichzeitig erzählend durch das Stück führte, Janine Weffers (Katze), Merle Weffers (Esel) und Lorenz Vienenkötter (Hahn im Korb), überzeugte aber nicht nur mit dem lustigen Theatertext. Auch ihr Können an den Fäden ihrer Marionetten begeisterte das Publikum.

Kleinere Pannen
Bemerkenswert ist auch, dass alle vier neben ihrer jeweiligen Hauptfigur noch mehrere weitere Puppen führten und sprachen. Selbst kleinere Pannen wurden mit einer höchst professionellen Gelassenheit einfach überspielt und auch das Rampenlicht und der tosende Applaus am Ende ihres Auftrittes schien die Vier kaum zu beeindrucken.

Als nächstes wird die Gruppe unter Anleitung von Ulla Voigt-Mackedanz eigene Stabmarionetten bauen und somit zunächst eine Spielpause einlegen. Doch der nächste Auftritt ist schon in Planung. Interessierte Kinder können sich unter Tel. (02362) 66 55 50 beim Cornelia-Funke-Baumhaus melden.

(Lioba Vienenkötter, Dorstener Zeitung 8. November 2016)