Wer sich am Freitagabend noch spontan entschloss, etwas zu unternehmen, und im Cornelia Funke Baumhaus vorbeischauen wollte, musste schnell sein. Bereits vor Beginn des Konzertes mit dem Martin-Schulte-Quartett mussten extra Stühle für die rund 50 erschienen Gäste bereitgestellt werden. Die vier Musiker aus Köln präsentierten erstmalig ihre Jazz-Stücke aus dem neuen Album „Walking Distance“, das im September 2015 erschien.
Wiederkehrender Applaus
Den Einstieg bildete ein Stück von der neuen CD, welches in gewohnter Konstellation begleitet wurde. Während Schulte an der Gitarre und Matthias Nowak am Kontrabass begeisterten, brachte Mirek Pyschny das Schlagzeug zum Beben. Nur Peter Ehwald fehlte am Saxophon, wurde aber von einem überzeugendem Christoph Möckel vertreten. Mit hörbarer Leidenschaft und Euphorie gab sich die Band jedem ihrer Stücke hin. Ganz gleich, welcher Song, ob den ersten Titel „The Team“ vom alten Album oder das Lied von der Marssonde, der das Publikum zum Schmunzeln brachte. Sowohl rhythmisch flottere als auch ruhige besinnliche Werke gaben die Kölner zum Besten. Jedes Bandmitglied hatte zudem die Möglichkeit, in einer Solo-Performance sein Können am Instrument zu beweisen. Das Publikum honorierte die Leitstung mit immer wiederkehrendem Applaus.
Bandleader Martin Schule ist in Dorsten nicht unbekannt, „Ich war schon zweimal in der Stadt, aber mit einer anderen Band. Es macht einfach totalen Spaß, seine Ergebnisse aus den verschiedensten Projekten der vergangenen Monate zu präsentieren.“ Die durchweg positive Resonanz des Publikums lässt vermuten, dass der Auftritt bestimmt nicht der letzte im Baumhaus gewesen sein wird.
(Dorstener Zeitung, 18. Januar 2016, Anna Knopp)